Skalen

Skalen sind anhand unterschiedlicher Eigentschaften bzw. Klassifizierungen farbcodierte Listen chemischer Elemente. Einige Skalen werden zusätzlich durch die Skalierung der Elementsymbole im Periodensystem verdeutlicht.

Relative Atommasse

Standardatomgewicht als dimensionsloses arithmetisches Mittel der relativen Massen aller Isotope eines Elements, gewichtet mit deren Häufigkeit auf der Erde.

Atommasse

Masse eines Atomes eines chemischen Elements in u, der atomaren Masseneinheit. Die Atommasse ist aufgrund des Massenverlusts der Bindungsenergie etwas geringer als die Summe der Massen ihrer Protonen, Neutronen und Elektronen.

Radius (empirisch)

Der Atomradius gibt die näherungsweise Bestimmung der räumlichen Größe eines Elements an. Der empirische Atomradius ergibt sich aus der Beobachtung von Elementen, d.h. aus Experimenten und Messungen.

Radius (berechnet)

Der Atomradius gibt die näherungsweise Bestimmung der räumlichen Größe eines Elements an. Berechnete Werte für Atomradien werden durch theoretische Annahmen und Berechnungen ermittelt.

Kovalenter Radius

Als Kovalenter Radius wird der halbe Abstand zweier Atome desselben Elements bezeichnet, die kovalent gebunden sind. Er ist von der Art der Bindung (einfach, doppelt, …) und der Elektronegativität der Bindungspartner abhängig.

Van-der-Waals-Radius

Der nach Johannes Diderik van der Waals benannte Atomradius beruht auf der Berechnung einer gedachten harten Kugel, welche als Modell für das Atomverhalten herangezogen wird.

Dichte

Die Dichte beschreibt das Verhältnis der Masse eines Stoffs zu seinem Volumen. Sie ist von Form und Größe des Körpers unabhängig, nimmt aber im Allgemeinen mit steigender Temperatur ab. Sie ergibt sich aus den Massen der Atome und ihren Abständen zueinander.

Molares Volumen

Das Volumen, welches von 6,022·10²³ Teilchen (Avogadro-Konstante) einer Substanz ausgefüllt wird.

Schallgeschwindigkeit

Die Schallgeschwindigkeit gibt an, mit welcher Geschwindigkeit sich Schallwellen in einem Medium ausbreiten. Sie ist von der Dichte des Stoffs, dem Druck und der Temperatur abhängig.

Schmelzpunkt

Der Schmelzpunkt entspricht den Bedingungen, die beim Phasenübergang eines Stoffes von der festen in die flüssige Phase vorliegen (Schmelzen). Falls nicht abweichend wird die Siedetemperatur unter Normaldruck von einer Atmosphäre (101.325 Pa) angegeben.

Siedepunkt

Der Siedepunkt entspricht den Bedingungen, die beim Phasenübergang eines Stoffes von der flüssigen in die gasförmige Phase vorliegen (Sieden). Falls nicht abweichend wird die Siedetemperatur unter Normaldruck von einer Atmosphäre (101.325 Pa) angegeben.

Flüssigkeitsbereich

Der Flüssigkeitsbereich beschreibt bei Abstand zwischen Schmelz- und Siedetemperatur eines Stoffs; also den Temperaturbereich, in dem sich ein Stoff im flüssigen Aggregatzustand befindet. Dieser Wert errechnet sich aus den zuvorgenannten Phasenübergängen.

Sublimationspunkt

Sublimation beschreibt den Übergang eines Systems vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand, ohne sich vorher zu verflüssigen. Falls nicht abweichend wird die Siedetemperatur unter Normaldruck von einer Atmosphäre (101.325 Pa) angegeben.

Tripelpunkt

Am Tripelpunkt stehen Temperatur und Druck dreier Phasen (gasförmig, flüssig und Feststoff) im thermodynamischen Gleichgewicht. Je nach Stoff können am Tripelpunkt verschiedene Aggregatzustände existieren.

Kritischer Punkt

Der kritische Punkt beschreibt den Extremwert einer Phasengrenzlinie (Binodale), an dem ein Stoff ein Minimum oder ein Maximum des Drucks und der Temperatur durchläuft. An diesem Punkt existierende Phasen sind Fluide (einzelnen Teilchen können sich frei im Raum bewegen).

Sprungtemperatur

Unterhalb der Sprungtemperatur (auch als kritische Temperatur bezeichnet) wird der Stoff von quantenmechanischen Effekten dominiert und erhält supraleitende Eigenschaften.

Schmelzenthalpie

Als Schmelzenthalpie wird die Energiemenge bezeichnet, die aufgewendet werden muss, um eine Stoffprobe an ihrem Schmelzpunkt bei konstantem Druck (isobar) zu schmelzen.

Verdampfungsenthalpie

Verdampfungsenthalpie bezeichnet die Energiemenge, die benötigt wird, um eine bestimmte Menge einer Flüssigkeit in den gasförmigen Aggregatzustand zu überführen (Verdampfung).

Bindungsenergie

Die Bindungsenergie beschreibt die Menge an Energie, die einem Molekül zugeführt werden muss, um deren kovalente Bindung vollständig zu spalten. Sie ist abhängig von u.a. der Bindungslänge, der Polarität sowie Art der Bindung.

Spezifische Wärmekapazität

Die spezifische Wärmekapazität bemisst die Fähigkeit eines Stoffes, thermische Energie zu speichern.

Wärmeleitfähigkeit

Die Wärmeleitfähigkeit gibt den Wärmestrom durch ein Material an. Daraus leitet sich ab, wie gut ein Material Wärme leitet oder wie gut es sich zur Wärmedämmung eignet.

Ausdehnungskoeffizient

Der stoffspezifische Ausdehnungskoeffizient beschreibt, wie stark sich ein Material bei Temperaturveränderungen durch zugeführte Wärme ausdehnt.

Austrittsarbeit

Als Austrittsarbeit wird die Energie bezeichnet, die aufgebracht werden muss, um ein Elektron aus einem ungeladenen Festkörper zu lösen.

Mohshärte

Härteprüfung nach Friedrich Mohs: „Harte Stoffe ritzen weiche“. Der Härtewert lässt sich nur im Vergleich mit anderen Werkstoffe oder Werkstoffzustände ermitteln. Die Ordinalskala (Mohs-Skala) ist in der Mineralogie und Geologie bis heute in Gebrauch. Minerale der Mohshärte 1 bis 2 gelten als weich, von 3 bis 5 als mittelhart, und alle Minerale über der Mohshärte 6 werden als hart bezeichnet.

Brinellhärte

Die Härteprüfung des schwedischen Ingenieurs Johan August Brinell kommt bei weichen bis mittelharten Metallen und bei Werkstoffen mit ungleichmäßigem Gefüge zur Anwendung. Dabei wird eine Hartmetallkugel mit einer festgelegten Prüfkraft in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstückes gedrückt.

Vickershärte

Die Vickers-Härteprüfung wird zur Prüfung homogener Werkstoffe, dünnwandiger oder oberflächengehärteter Werkstücke und Randzonen eingesetzt. Die Prüfung erfolgt durch das Eindrücken einer gleichseitige Diamantpyramide in das Werkstück.

Youngscher Modul

Der nach Thomas Young benannte Materialkennwert beschreibt bei linear-elastischem Verhalten den proportionalen Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei der Verformung eines festen Körpers.

Schubmodul

Der Schubmodul ist ein in GPa angegebener Indikator für die linear-elastische Verformung eines Bauteils infolge einer Scherkraft oder Schubspannung.

Kompressionsmodul

Der Kompressionsmodul beschreibt, welche allseitige Druckänderung nötig ist, um eine bestimmte Volumenänderung hervorzurufen. Er ist eine intensive, stoffeigene Größe aus der Elastizitätslehre.

Poissonzahl

Nach Siméon Denis Poisson benannter Materialkennwert, welcher der Berechnung des Verformungsverhaltens von Bauteilen unter mechanischer Beanspruchung dient. Sie ist auch ein Maß für die Kompressibilität der Werkstoffe und eine der elastischen Konstanten eines Materials.

Elektrische Leitfähigkeit

Die elektrische Leitfähigkeit (angegeben in Siemens pro Meter) ist eine physikalische Stoffeigenschaft, die angibt wie gut ein Material elektrischen Strom leitet.

Wiederstand

Der elektrische Wiederstand beschreibt die erforderliche elektrische Spannung, um eine bestimmte Stromstärke durch ein elektrisch leitendes Material fließen zu lassen.

Reflexionsgrad

Das Verhältnis zwischen reflektierter und einfallender Intensität als Energiegröße wird als Reflexionsgrad bezeichnet.

Brechungsindex

Die einheitenlose optische Materialeigenschaft Brechungsindex ist das Verhältnis der Wellenlänge des Lichts im Vakuum zur Wellenlänge im Material.

Normalpotential

Das Elektrodenpotential ist die Spannung, die eine Elektrode einer elektrochemischen Zelle liefert. Wird die Normal-Wasserstoffelektrode als Referenz zugrunde gelegt, wird diese Spannung als Normalpotential bezeichnet.

Pauling-Skala

Linus Paulings Modell als Maß für den ionischen Anteil der Bindung zweier Atome beruht auf deren Elektronegativitätsdifferenzen. Die Kenntnis experimentell ermittelter Bindungsdissoziationsenergien ist Voraussetzung.

Sanderson-Skala

R. T. Sanderson führt die Elektronegativität wie Albert Allred und Eugene Rochow auf die effektive Kernladung zurück.

Allred-Rochow-Skala

Die Skala nach der Theorie von Albert Allred und Eugene Rochow nimmt an, dass die Elektronegativität proportional zur elektrostatischen Anziehungskraft ist, die von der Kernladung auf die Bindungselektronen ausgeübt wird.

Mulliken-Skala

Robert S. Mulliken berechnet die Elektronegativität der nach ihm benannten Mulliken-Skala als Mittelwert aus der Ionisierungsenergie und der Elektronenaffinität.

Allen-Skala

Leland C. Allen berechnet die Elektronegativität aus dem Energiezustand der Valenzelektronen, was eine spektroskopische Bestimmung ermöglicht.

Ghosh-Gupta-Skale

Die Elektronegativität nach Dulal C. Ghosh und Kartick Gupta ist ein relatives Maß für die Tendenz eines chemischen Elements, das Elektronenpaar einer Bindung an sich zu ziehen. Sie basiert auf der Polarizierbarkeit von Atomen und wird in Elektronenvolt angegeben.

Boyd-Edgecombe-Skale

Die von Richard H. Boyd und Geoffrey C. Edgecombe entwickelte Methode zur Messung basiert auf der Annahme, dass die Elektronegativität eines Atoms von seiner Fähigkeit abhängt, Elektronen in einer chemischen Bindung anzuziehen. Sie berücksichtigt Ionisierungsenergien und Elektronenaffinitäten.

Nagle-Skale

Eine von dem Chemiker Jeffrey K. Nagle im Jahr 1990 publizierte Methode zur Messung der Elektronegativität.

Pearson-Skale

Die von Ralph G. Pearson entwickelte Skale berücksichtigt sowohl die Ionisierungsenergie als auch die Elektronenaffinität eines Atoms.

Preis

Gemittelte Preise am Markt pro Kilogramm eines chemischen Elements in US-Dollar. Markt- und Tagesabweichungen nicht berechnet; Stand der Daten vor 2020.